Bei Spiegel-online hab ich gerade einen Artikel gefunden, der zwei typische Lehrerprobleme zeigt:
Eine Lehrerin in Florida hat wohl einem Schüler, der währende der Stunde auf die Toilette wollte den Rat „halt’s an oder nimm meine Brotdose“ gegeben und er hat dann die Brotdose gewählt…
Erstes typisches Lehrerproblem: Es gibt immer wieder Schüler, die während des Unterrichts ganz ganz dringend austreten müssen…
Zweites typisches Lehrerproblem: Man darf auch im Scherz keine Anweisungen geben, die beim Erfüllen gefährlich oder peinlich sein könnte. Wenn Schüler auch sonst oft Anweisungen missachten. Hier übersehen/ignorieren manche dann den Scherz und führen die Anweisung sofort aus.

Über TeachersNews habe ich gerade einen Artikel von der GEW gelesen. In dem Artikel wird gefordert, dass (wieder) mehr Verwaltungspersonal die Verwaltungsaufgaben erledigt, um den Schulleitern mehr Zeit für die Leitungsaufgaben und Schulentwicklung zu geben. Als Beispiel wird die Eingabe von Statistikdaten angegeben.
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen. Auch die Lehrer machen aus meiner Sicht zu viel Arbeit, die auch eine Sekretärin erledigen könnte. Entschuldigungen bei Fehltagen zu verwalten usw… Hier wird eine vergleichsweise teure Arbeitskraft von ihrer eigentlichen (pädagogischen) Arbeit abgehalten.

Bei der Zeitschrift Eltern kann man einen Bericht zur Studie des ADAC über die Sicherheit im Schulbusverkehr nachlesen. Bayern hatte nicht teilgenommen. Das hat dann hier der bayrische Rundfunk übernommen. Nachzulesen sind die Ergebnisse dieser Stichproben und die Hörerberichte hier bei br-online. Leider deckt sich manches mit meinen Erfahrungen. Bisher hatte ich ja immer gehofft, dass ich eher die seltenen Ausnahmen erleben musste.

Im -von mir gern gelesenen- Blog Shift gibt es unter der Überschrift „Bewertung in der Schule – zweierlei Empfindlichkeit“ einen interessanten Beitrag über die Feedbacksysteme für Lehrer (durch Schüler) und Einführung der Kopfnoten in NRW.

Ich teile die Meinung, dass es vielleicht ein Verdienst von Seiten wie Spickmich werden kann, dass man dadurch gezwungen sein wird, ein funktionierendes Feedbacksystem aufzubauen. Ich glaube aber, dass die öffentliche Beurteilung zu weit geht. Wenn ich meine Stelle wechseln möchte, sollte mein künftiger Arbeitgeber nicht auf solchen Seiten Informationen finden, die der Wahrheit entsprechen können, aber nicht müssen. Eine öffentliche anonyme Bewertung läd zu Missbrauch aus persönlichen Motiven ein.
Der Vergleich mit den Zeugnisbemerkungen hinkt meiner Meinung nach dahingehend, dass es -zumindest bei uns in Bayern- in bewerbungsrelevanten Zeugnissen verboten ist, Bemerkungen zu schreiben, die den Eintritt in das Berufsleben erschweren. Die anderen Zeugnisse muss man aber niemandem außer den Erziehungsberechtigten zeigen. Insofern sehe ich die Bemerkungen vorher durchaus als Möglichkeit zur pädagogischen Hilfestellung. Auch wenn diese Möglichkeit in vielen Fällen wie auch Fachnoten nicht entsprechend genutzt werden, also um Anhaltspunkte für Fortschritte und Förderungsbedarf in den einzelnen Fächern zu geben, sollte man sie nicht nur als Druckmittel betrachten.

Unter Ist Nachhilfe Luxus oder Laster? gibt es im Jetzt-Magazin einen netten Artikel über das Thema Nachhilfe.
Über die Schülergruppen steht darin z.B.:

Teil eins war deshalb privilegiert und konnte in der Mathestunde Briefchen schreiben und Gegenstände auf die Mädchen werfen, denn: Sie hatte die Gewissheit, nachmittags alle Versäumnisse hübsch aufbereitet durch den Nachhilfelehrer ins faule Köpfchen gestopft zu bekommen.

Das entspricht leider in vielen Fällen der traurigen Realität. Die Eltern verschwenden viel Geld für Nachhilfe, weil ihr Kind in der Schule nicht aufpassen will und es so nochmal einzeln erklärt bekommt oder gar mit dem Nachhilfelehrer dann nur Hausaufgaben macht, die es beim ernsthaften Versuch auch selber mit Hilfe des Wissens aus Untericht und Schulbuch machen könnte.

Ich selbst gebe immer wieder Nachhilfe, aber immer nur, um akute Lücken zu schließen und nicht schulbegleitend für das gesamte Schuljahr. Wer das nötig hat, hat meiner Meinung nach entweder die falsche Schule gewählt, oder einen wirklich miesen Lehrer oder im Unterricht was anderes zu tun. In allen drei Fällen sollte man besser die Ursachen beseitigen als das Problem mit Nachhilfe zu lösen.

Über TeachersNews bin ich auf den Artikel „ADHS bremst das Gehirn“ bei Wissenschaft.de aufmerksam geworden.
Laut der dort beschriebenen Studie reifen bei ADHS-Kindern die Gehirnbereiche abweichend zur Norm. Die Bereiche für Bewegung früher und die Bereiche für Kontrolle der Bewegung und Aufmerksamkeit später als bei unauffälligen Kindern. Eine schlimme Kombination für alle Betroffenen. Immerhin eine Erklärung, warum ADHS bei Erwachsenen meist nur noch schwach ausgeprägt ist. Als Lehrer stell ich mir dann die Frage, ob es sinnvoll wäre, die Lernzeit später ins Leben zu verlegen, wenn sich die Probleme auswachsen?

Heute habe ich via teachersnews.net diese beiden Artikel entdeckt:
„Warum Finnlands Schüler die Allerbesten sind“ bei Welt online und „Was macht erfolgreichen Unterricht aus?“ im Mindener Tagblatt.
Der Welt-Artikel berichtet von einer Studie, die gezeigt hat, dass der Bildungserfolg der Schulen von den Leistungen der Lehrer abhängt und kaum von der Schulorganisation (Tages-/Halbtagesschule, gegliedert oder Einheitsschule). Kaum überraschend und nicht neu. Für Deutschland vielleicht ungewöhnlich zu lesen, dass es auch an den Lehrern liegt, wenn es läuft, denn hier sind immer die Lehrer schuld, wenn es net läuft. Leider fehlen hier die Tipps, wo man die guten Lehrer auf die Schnelle herbekommt. Eigentlich müssten gute Ausbilder dann ja auch lauter gute Lehrer ausbilden bzw. fortbilden können…
Im Mindener Tagblatt erklärt ein Psychologe, was guten Unterricht ausmacht bzw. wie man Unterricht verbessern könnte. Auch hier wenig Neuigkeiten, aber eine gute Zusammenfassung der Erkenntnisse, die man schon einmal wo gelesen hat.

Wieder einmal gibt es Aufregung über die geplante Veränderung des dreigleidrigen Schulsystems. Über die geplante Einführung der Realschule plus im Bundesland Rheinland-Pfalz hat das Blog schwellenpädagogik ein Dossier der wichtigesten Meldungen zusammengestellt.
Auf mich wirkt der Versuch, die Probleme an den Hauptschulen durch eine Abschaffung dieses Schultyps zu lösen – auch wenn sie mit der Zusammelegung mit der Realschule passiert – so als wollte ich Arbeitslosigkeit beseitigen, indem ich die Agentur für Arbeit abschaffe. Auch wenn noch keine konkreten Pläne für die geplante Realschule plus öffentlich sind, gehe ich doch davon aus, dass man die Problemfälle auch nur an einem neuen Schultyp beschult, aber auch keine wirksamen(!) besonderen Fördermaßnahmen vorsieht. Damit werden die Probleme aber auch nicht gelöst, sondern nur verlagert und vielleicht neue geschaffen, indem Eltern dann noch mehr versuchen, ihre Kinder um jeden Preis am Gymnasium unterzubringen.

Unter dem Titel „Wandern statt Kreideschlacht“ berichtet der WDR von einer Solinger Schule, in der jeder Lehrer ein Unterrichtszimmer hat und die Schüler zu ihm kommen.
Dieses Prinzip hat Vor- und Nachteile, die auch im Beitrag angesprochen werden. Nachdem es aber in anderen Ländern durchaus schon länger so üblich ist, soll nun in dieser Schule auch eine Auswertung des Versuchs in Deutschland gemacht werden.
Ich habe an meiner Schule ja fast einen eigenen Raum. Nachdem es außer mir nur noch einen Kollegen gibt, der dort Biologie/Chemie unterrichtet, teilen wir uns zwei Fachräume. Einer der beiden Räume wird auch noch für Physik genutzt, aber der andere ist im Moment „mein Raum“, weil außer mir niemand dort unterrichtet.

Über Schwellenpädagogik bin ich auf diese Pressemitteilung zur 319 KMK-Sitzung aufmerksam geworden. Ein Tagesordnungspunkt lautet: Standards für die Abiturprüfung

Im Gegensatz zu manchen Kollegen halte ich eine einheitliche Prüfung für alle Bundesländer für unpraktikabel solange man die Ferienordnung nicht vereinheitlichen will. Ich denke, dass es auch reichen würde, wenn jedes Bundesland zentrale Prüfungen stellt, die auf einheitlichen Standards für Lehrplaninhalte und Prüfungsinhalte aufgebaut sind. So habe ich das ja bereits in meinem Beitrag „bundeseinheitliches Abitur – Sommerloch? geschrieben.
Dass die Prüfungen für einen gleichwertigen Abschluss an verschiedenen Schularten gleich sein sollen, ist meiner Meinung nach ein Muss, wenn man diese Abschlüsse als gleichwertig verkaufen will.