Nach vielen Nachfragen und großem Interesse an den Silphie-Feldern eines P-Seminars in der letzten Zeit habe ich diese Woche noch ein weiteres Angebot dazu erhalten. Ein Schülervater hat der Schule die Unterstützung der Messgeräte-Firma, bei der er arbeitet, angeboten. Wir könnten beispielsweise für ein Seminar Messungen zur Biogasproduktion mit Silphie als Substrat im Vergleich zu Mais machen.
Die einzigen, die bisher leider kein Interesse an der weiteren Verwertung der Biomasse aus Silphie gezeigt haben, sind die Eigentümer des Feldes. Im letzten Jahr wurden die Pflanzen nicht geerntet. Auch auf Nachfrage habe ich nur zu hören bekommen, dass der Aufwand dafür zu hoch sei, wenn man das zusätzlich noch ernten und lagern müsse. Schade, denn eigentlich war es ja gerade das Ziel, eine Alternative zu Mais zur Biomasseproduktion zu testen. Man baut aber scheinbar lieber sortenrein Mais an. Da ist die Ausbeute je Hektar für Biogas am besten und das kennt man… Immerhin haben die Spaziergänger was fürs Auge und die Bienen von Ottilien ein schönes Feld mit Nektar und Pollen.

Bienen auf Silphie

Bienen auf Silphie

Das P-Seminar „Der ultimative Ottilien Spot“ hat in den vergangenen eineinhalb Jahren drei kurze Werbefilme für das Rhabanus-Maurus-Gymnasium erstellt, von denen am Donnerstag der ultimative Spot in einer Casting-Show ermittelt werden sollte.
Passenderweise hat das Werbe-Seminar es auch noch geschafft mit weniger als 15 Minuten Film-Beitrag einen kompletten Abend mit einer dreistündigen Casting-Show zu inszenieren. Dabei wurde alles aufgegriffen und exzessiv ausgelebt, warum ich diese Shows von viel heißer Luft um wenig Inhalt sonst seit Jahren meide: Worthülsen und viel Text ohne Inhalt, Verzögerungen bei der Bekanntgabe von Ergebnissen, sich mehrmals wiederholen, Musik-Auftritte ohne Zusammenhang mit dem Rest der Show, hübsche Assistentin ohne Sprechrolle…. also eigentlich für dieses Format perfekt inszeniert und an vielen Stellen (bewusst?) deutlich übertrieben. Ich wollte zwar eigentlich lieber nur die Spots sehen und bald wieder heim, aber ich hätte es mir ja denken können, dass es etwas länger dauern wird, wenn man eine Casting-Show bewirbt. Fotos von diesem Event (und die Spots) gibts auf der Schulhomepage im Tagebuch unter Ottilienspot.

Wir bekamen drei Filme zu sehen, von denen wirklich jeder auf seine Art sehenswert geworden ist. Leider ist das Einbetten der Videos nicht auswählbar und somit vermutlich nicht erwünscht.

Der Gewinner-Film Lichtblicke macht einfach gute Laune und gibt einen kurzen Überblick über Fahrten und Eindrücke von Schule und Ort, indem eine Reihe von Filmausschnitten aneinandergereiht zu Musik gezeigt wird.

Der zweitplatzierte Beitrag No more Shades of Grey ist aus meiner Sicht etwas aufwändiger, indem man erst die überzeichnete Klischeevorstellung zeigt und dieser dann die (ebenfalls überzogene) Realität gegenüberstellt. Der Eindruck wäre allerdings wohl noch stärker, wenn man noch viel mehr Schüler und Kollegen eingebunden hätte.

Platz Drei ist im Moment nicht bei Youtube oder auf der Homepage zu finden. Darin wurden verschiedene Leute interviewt, um der Besonderheit unserer Schule näher zu kommen. Für mich als Insider höchst unterhaltsam, aber für künftige Schülereltern als erste Eindruck zwar höchst authentisch, aber vermutlich nur halb so unterhaltsam wie für mich.

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Lass ihn dir also nicht entgehen, den großen YOU!TUBE!SONG!-Abend der Theatergruppe der Mittelstufe. Am Donnerstag, 13.2., Freitag, 14.2. gibt's jeweils um 19.30 Uhr im Festsaal Theater auf die Ohren. Um fünf Songs spinnen sich Szenen, die die Texte in unterschiedlicher Weise aufnehmen, beantworten, in Frage stellen, weiterspinnen, umdeuten, illustrieren und mit so mancher ungewohnten Sichtweise aufwarten.

Nach dieser Ankündigung bin ich ohne irgendeine Vorstellung davon, was mich erwarten könnte abends noch einmal nach Ottilien gefahren, obwohl das Wetter nicht wirklich zum verlassen der eignen vier Wände eingeladen hat. Wer heute nicht da war, dem kann ich nur dringend empfehlen, sich die Vorstellung morgen anzusehen. Die Leistungen der Darsteller sind absolut sehenswert, die Inszenierung kurzweilig und höchst unterhaltsam, obwohl die Themen der einzelnen ausgewählten Songs im zweiten Augenblick eher nachdenklich machen. Gerade in so einer anstrengenden Schulwoche genieße ich diese Auszeit, in der man wieder sieht, wie vielschichtig die Menschen sind, von denen man im Unterricht immer nur einen winzig kleinen Ausschnitt mitbekommt.

Nachdem seit Wochen die „E-Frage“ (Erzabt-Wahl) die Zukunft unseres Biologie/Chemie-Teams in Frage gestellt hatte, ist heute klar, dass wir zunächst weitermachen dürfen wie bisher.

Für Nicht-Ottilianer:
Im Kloster St. Ottilien musste ein neuer Erzabt gewählt werden, weil die bisherige Tradition, dass der Erzabt von St. Ottilen gleichzeitig der Abtpräses der Kongregation ist, zum Oktober geändert wurde und der  bisherige Erzabt Jeremias vom Generalkapitel zum Präses gewählt wurde.
Somit stand heute die Wahl zum Nachfolger als Erzabt an. Wie überall ist die Zahl von Kandidaten in einer Gemeinschaft für derartige Führungspositionen begrenzt und so war auch mein geschätzter Biologiekollege ein möglicher Kandidat.

Heute zur 8. Stunde dann feierliches Festgeläute an der Klosterkirche. Mein Kurs, der zum Teil im W-Seminar beim klösterlichen Kollegen sitzt, wollte -ebenso neugierig wie ich- gerne einen Unterichtsgang zur Kirche machen. Dort dann auf den ersten Blick Erleichterung: Der Kollege steht nicht mit dem Wahlleiter beim Altar, sondern ein anderer guter Bekannter.
Der ehemalige Internatspräfekt meiner Mitschüler Pater Wolfgang ist heute zum Erzabt Wolfgang gewählt worden. Nach der feierlichen Vorstellung in der Klosterkirche, sind wir dann wieder zurück in den Biosaal und haben noch etwas Ökologiestoff behandelt. Damit kenne ich auch den neuen Erzabt schon wieder von früher, darf aber weiterhin mit meinem sehr geschätzten Biokollegen zusammen arbeiten. Für mich ganz egoistisch ein guter Wahlausgang.