Nach vielen Nachfragen und großem Interesse an den Silphie-Feldern eines P-Seminars in der letzten Zeit habe ich diese Woche noch ein weiteres Angebot dazu erhalten. Ein Schülervater hat der Schule die Unterstützung der Messgeräte-Firma, bei der er arbeitet, angeboten. Wir könnten beispielsweise für ein Seminar Messungen zur Biogasproduktion mit Silphie als Substrat im Vergleich zu Mais machen.
Die einzigen, die bisher leider kein Interesse an der weiteren Verwertung der Biomasse aus Silphie gezeigt haben, sind die Eigentümer des Feldes. Im letzten Jahr wurden die Pflanzen nicht geerntet. Auch auf Nachfrage habe ich nur zu hören bekommen, dass der Aufwand dafür zu hoch sei, wenn man das zusätzlich noch ernten und lagern müsse. Schade, denn eigentlich war es ja gerade das Ziel, eine Alternative zu Mais zur Biomasseproduktion zu testen. Man baut aber scheinbar lieber sortenrein Mais an. Da ist die Ausbeute je Hektar für Biogas am besten und das kennt man… Immerhin haben die Spaziergänger was fürs Auge und die Bienen von Ottilien ein schönes Feld mit Nektar und Pollen.

Bienen auf Silphie

Bienen auf Silphie

Mein Seminar in der Q12 neigt sich dem Ende zu. Im Rahmen dieses P-Seminars sollte ein Feld mit Silphium perfoliatum (Durchwachsene Silphie) angelegt werden, um diese Maisalternative als Energiepflanze bekannter zu machen.


Eigentlich ist alles erledigt. Die Felder sind bepflanzt, die Berufs- und Studieninformation ist durch, alle Referate sind gehalten und vor den Ferien mussten die Teilnehmer ihr Portfolio abgeben. Ich muss jetzt noch die Noten festsetzen und dann fehlen noch die Abschlusstreffen mit Notenbekanntgabe und Feedback.

Wie sieht mein Fazit aus?

  • Wir haben unser Minimalziel weit übertroffen und mehr Pflanzen aufs Feld gebracht als wir uns anfangs zugetraut hatten
  • Nach zögerlichem Beginn, bei dem ich immer etwas anschieben musste, haben sich im weiteren Verlauf die Führungsrollen für einzelne Aufgaben auch im Seminar verteilt
  • Anfangs groß erscheinende Probleme sind manchmal leicht lösbar, Kleinigkeiten können zu großen Problemen werden
  • Nicht jeder, der irgendwann eine Zusage ohne Einschränkung macht, kann und will diese später auch ohne Einschränkung einlösen
  • Es ist schwer, den Beitrag der Einzelnen zu einem Gemeinschaftswerk zu beurteilen
  • Niedrige oder scheinbar niedrige Ansprüche von Kollegen verderben die Motivation bei Schülern, während hohe oder scheinbar hohe Ansprüche von anderen Kollegen nicht zum „wir-haben-es-viel-besser-Gefühl“ führen.
  • Ein Seminar ist eine tolle Abwechslung, aber man steckt viel mehr Arbeitszeit rein als für normale Stunden, obwohl oder vielleicht sogar weil man die Schüler viel selbst planen und machen lassen will.

Ich bin mal gespannt auf das Feedback meiner Seminarteilnehmer und natürlich vor allem darauf, wie sich die Bestände der Silphiepflanzen auf den drei Feldern im nächsten Jahr entwickeln.