Vom 13.07.18 bis 22.07.18 war wieder einmal Circus in St. Ottilien. Obwohl ich seit dem ersten Circus 1991 jedes Mal aktiv dabei war, bin ich immer wieder überwältigt davon, was man mit ein paar Kollegen, ein paar Klosterleuten, ein paar hundert Schülern und viel viel Herzblut und Engagement so alles auf die Beine stellen kann.
Ich war wie immer geschafft nach einer Circus-Woche, aber es ist dieses schöne erschöpft sein wie nach einer Bergtour oder ähnlichem – müde aber glücklich wegen der vielen schönen Eindrücke.
Nachdem es unser Seminar „Öffentlichkeitsarbeit“ bis heute nicht geschafft hat, online eine ordentliche Nachlese zur Verfügung zu stellen, hier wenigstens der Bericht von Katholisch TV:

Ich bin ja nicht nur als Lehrer, sondern auch als Vater mit dem Thema Schule konfrontiert. Unser Viertklässer hat nur einen Zwischenbericht mitbekommen (schon vor einigen Wochen) und bekommt dann sein Übertrittszeugnis. Heute gabs nix. Finde ich (als Vater) persönlich ganz in Ordnung und er als Schüler wohl auch. Wenn ich daran denke, was man beim Erstellen (als Lehrer) für ein Theater um ein Zwischenzeugnis macht, das eigentlich auch nur ein Zwischenbericht auf besonderem Papier ist…

Für die erste Klasse habe ich zum ersten Mal (als Vater) ein Entwicklungsgespräch miterlebt. Das finde ich dort wirklich super. Alleine die Tatsache, dass die Kinder zuerst selbst einen Bogen mit ihrer Einschätzung ausfüllen und dann im Entwicklungsgespräch ihren Bogen im Vergleich mit dem Bogen der Lehrkraft mit dieser besprechen (und die Eltern dürfen nur zuhören), bringt doch sicher einen ganz anderen Zugang zur Einschätzung der eigenen Leistung. Für den Anfang wohl die beste Lösung die es gibt. Was sollen die Kinder auch mit Noten oder den Wortgutachten mit den festgelegten Formulierungen anfangen, die es sonst im Zeugnis gibt. Aber man sollte die Kinder im Verlauf der Grundschulzeit an die Kurzrückmeldung in Form von Noten gewöhnen.

Warum sich Leistung in den höheren Klassen nur anhand einer Zahl und nicht auch im Zwiegespräch zwischen Lehrer und Schüler plus individuellem Gutachten bestimmen lässt, sagt Meidinger nicht. (aus dem Artikel „Wer braucht schon Noten“ in der Süddeutschen Zeitung)

Ich denke, dass er das nicht sagen muss, weil es für jeden klar denkenden Elternteil (und erst recht für Lehrer) klar ist, warum das Ministerium das als „kaum realisierbar“ bezeichnet wie das KM im Artikel weiter unten zitiert wird.
Als Lehrer am Gymnasium unterrichte ich in Biologie/Chemie ein zweistündiges (nur in der Oberstufe dreistündiges) Fach, also neun bis elf Klassen, macht also 200+X Kinder, also 100+X Stunden nur für die Durchführung der Gespräche bei 30 Min Zeitbedarf pro Gespräch – Die Bögen muss ich ja auch noch erstellen und die Kinder in meinem Unterricht erstellen lassen.
Als Vater besuche ich dann für jedes Fach ein Gespräch mit dem Kind also je nach Jahrgnag und damit Zahl der verschiedenen Fächer so 8 – 15 Gespräche. Dummerweise muss ich dafür also mehrmals an Arbeitstagen in die Schule und Urlaub nehmen – ach nee, geht ja nicht, weil die Lehrer ja da andere Kinder unterrichten. Ich muss also an mehreren Wochenenden oder Ferientagen in die Schule.
Aber alles das scheint man als Schreiberling ohne Kinder (und ohne eine Schule erlebt zu haben?) nicht selbst rausfinden zu können oder hoffte man nur, die billige Polemik durchschaut keiner und man könnte mal wieder einen Lehrer abwatschen – kommt ja immer gut an.

Der Terminplan für das Abi wurde geändert. Der Kollege Rau hat es schön beschrieben und persönlich kommentiert.

Ich finde es peinlich, dass solche Termine vor Jahren veröffentlicht werden und dann kurz vor knapp geändert werden, obwohl alle Fakten schon lange öffentlich sind. Ich würde auch gerne mal wissen, ob die Jahrgänge, die Ferien zwischen den Prüfungsterminen hatten dann nicht auch wahnsinnig bevorzugt waren, weil sie ja zwischendrin nochmal besser Wiederholen konnten. Vielleicht sollte man da auch noch mal eine Petition…

Wer in den Pfingstferien nicht schlafen kann, weil er die Ergebnisse nicht kennt, ist sowieso nicht hochschulreif oder wie will er dort den Druck aushalten? Wer überraschend mehr als ein Fach mündlich machen muss, der hat doch in der Zeit vorher grob was falsch gemacht und kann hier höchstens noch Ergebniskosmetik betreiben. Aber ist der wirklich reif für die Hochschule – selbst wenn er dann irgendeinen Zettel mit „Abitur“ hat?

Man hätte auch einfach den Termin für die zusätzlichen Prüfungen nach hinten legen können. Das hätte dann nur ein paar Zeugnisse und Prüfer betroffen. Ein Recht auf traditionelles Feiern in den Pfingstferien bei den Argumenten finde ich schon sehr interessant.
Ich verstehe sowieso nicht, warum wir immer so früh mit Allem fertig sein müssen. Seit es nicht mehr 15 Monate Pflicht-Dienst gibt, würde auch generell eine Zeugnisverleihung in der letzten Juliwoche reichen. Die Uni wird es ja wohl schaffen, im August und September die Bewerberauswahl und Einschreibungen zu erledigen. Der einzige Grund an diesem Unsinn mit allem Stress im Abschnitt 12-2 festzuhalten ist vermutlich, dass es dann beim Gegenrechnen von entfallendem Q12-Unterricht mit Vertretungsstunden ein paar Euro pro Schule billiger ist.

Wer sich an der Petition zum Zurückverlegen auf den ursprünglichen Termin beteiligen will: https://www.openpetition.de/petition/online/bekanntgabe-der-abiturergebnisse-am-19-juni-2017

Oft hängt es an Hundertsteln hinter dem Komma, ob ein Kind den Übertritt auf das Gymnasium schafft. Katharina Baur, Kreisvorsitzende des Lehrer- und Lehrerinnenverbands, plädiert dafür, dass Eltern frei entscheiden können.

So steht es heute in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung.
Jemand, der dabei von Hundersteln hinter dem Komma redet, die über die Schulart entscheiden, sollte aus meiner Sicht nicht in einer Schule arbeiten dürfen. Entweder werden von Vorsitzenden des BLLV hier alternative Fakten präsentiert oder man kann selbst keine Durchschnitte ausrechnen. Denn aus den drei relevanten Noten im Übertrittszeugnis der vierten Klasse in Deutsch, Mathematik und HSU kann man nur auf X,00 oder X,33 oder X,66 kommen. Da unterscheiden sich also mindestens die Zehntelstellen direkt nach dem Komma und das auch immer um mehr als zwei Zehntel. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, wie die Kollegin die Zeugnisnoten für ihre Schüler ausrechnet.

Ja, es ist wieder mal die Zeit des Grundschulabiturs und dem Wahnsinn darum herum angebrochen. Unser Sohn steckt auch gerade mittendrin. Wir machen nichts anders als die letzten drei Schuljahre. Er macht alles bei der Hausaufgabe allein, kümmert sich selbst um seine Termine und Vorbereitung für die Proben. Wir helfen ihm nur bei Fragen, die er stellt und sorgen dafür, dass er Zeit für die Schule und die Hausaufgaben hat. Wir freuen uns mit ihm über Erfolge, ermutigen ihn, wenn es mal nicht so läuft. Wir sind mit dieser Taktik in seiner Klasse nicht allein, aber es gibt auch andere.
Wenn wir dann mit dem Schnitt die freie Auswahl haben, ist unser Kind auch gymnasial geeignet, weil es selbstständig arbeiten kann, Durchhaltevermögen zeigt und vielseitig interessiert ist. Alles andere ist doch Käse. Es geht wie mit der Hochschulreife doch nicht um Zettel, es geht um Eigenschaften/Qualifikation. Es geht auch nicht um die Beharrlichkeit von Eltern, deren Motivationskünste, gute Beziehungen oder Kenntnisse des Schulrechts, sondern um die bestmögliche Zukunft von Kindern mit ihren jeweiligen Begabungen.

Nachdem ich als ein Kursleiter der Q12 – wie auch andere Kolleginnen und Kollegen – mit einer handschriftlichen Einladung eingeladen wurde, habe ich mir die Zeit genommen, um den Konzertabend der Q12 zu besuchen.

Werbeplakat von der Veranstaltung – Bild von der Schulhomepage


Eigentlich habe ich momentan ja gar keine Zeit für sowas, aber gerade dann genießt man diese kleinen Fluchten vor dem Schulstress am meisten. So war es dann auch ein schöner Abend. Bei manchen Darbietungen war man nicht sonderlich überrascht, weil man ähnliche Leistungen der Schüler schon kennt, bei anderen schon. So war das Programm nicht nur -wie angekündigt- sehr abwechslungsreich in den Stücken, sondern auch sehr abwechslungsreich in der Qualität.
Es hatten sich wohl nicht alle so intensiv vorbereitet wie man es als Zuhörer für ein Konzert erwartet oder die eigenen Fähigkeiten überschätzt und sich bei der Auswahl der Stücke keinen Gefallen getan. Vor allem eine gelungene und unterhaltsame Moderation, die ganz locker wirkt, ist da vielleicht doch deutlich schwerer als gedacht und nicht einfach mal so zu machen…
Zum Ausgleich dafür dazwischen engagierte Musiker und mit hoher Qualität gespielte Stücke. Sehr abwechslungsreich eben und insgesamt ein schöner Abend.
Weitere Eindrücke – wenn auch nur im Bild – gibt es im Tagebuch der Schulhomepage

Unser jährlicher Betriebsausflug führte uns dieses Jahr nur wenige Kilometer weiter zum Schacky-Park in Dießen, den -trotz der Nähe- viele noch nie besucht hatten.
Als ehemaligen ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Tourist-Info-Dießen freute es mich sehr, die Fortschritte dort zu sehen. Schließlich habe ich diesen seit dem ersten Besuch zur ersten öffentlichen Begehung direkt beim Beginn der Arbeiten des Fördervereins bis heute immer einmal wieder besucht. Eine riesige Leistung, was man in dieser Zeit beim Wiederherstellen des ursprünglichen Zustandes alles erreicht hat.
So hat uns die Vorsitzende des Fördervereins bei der Führung auch immer wieder zurecht mit zahlreichen Anekdoten auf die großen Verdienste der ehrenamtlichen Arbeit verschiedener Vereinsmitglieder hingewiesen. Entgegen aller Höflichkeit habe ich mich dann aber irgendwann aus der Führung ausgeklinkt und die Eindrücke in der Ruhe genießen, da ich die meisten Geschichten bereits von früheren Führungen kannte. Stattdessen habe ich dann lieber einen Abstecher zum Teehaus gemacht, das wir im Rahmen der Führung nicht gesehen hätten.
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Auch wenn es schon vor den Ferien lag, will ich doch wenigstens noch kurz einen Eintrag zur Wanderwoche in der letzten Schulwoche einstellen. Gegenüber den letzten Jahren waren wir in einem neuen Wandergebiet: Steinach am Brenner. Damit ist die ursprüngliche Idee der Wanderwoche wieder erfüllt worden. Die Schüler sollen bei der Wanderwoche die Berge sehen, die sie im Jahr vorher bei der Skiwoche befahren haben. So war das damals bei der Einführung der Wanderwoche statt einer zweiten Skiwoche gedacht. Zwischenzeitlich waren in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen jedoch verschiedene Ziele angefahren worden.
Ich selbst war zwar vom Wandergebiet her gerne in Lappach (Südtirol bei Sand in Taufers), aber die Anreise war schon ziemlich lang und die Verpflegung in der Unterkunft ok, aber nicht wirklich ein Pluspunkt.
Jetzt in Steinach ist die Anreise nur etwas halb so lang, die Verpflegung in der JuFa ist wirklich gut und auch von Wandergebiet her scheint es mehr geeignete Varianten für Schülertouren zu geben. Das wird mit zunehmender Ortskenntnis in den nächsten Jahren sicher noch schöne neue Touren ergeben.
Für mich war beim Aussteigen aus dem Bus zunächst die Lage erschreckend. Man lebt unter der Brücke.
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Allerdings hört man von der Brennerautobahn auf der Brücke gar nichts, weil der Bach in der Schlucht so schön beruhigend rauscht.
Das Wandergebiet selbst ist dafür schön und meist gut beschildert. Sogar die Infrastruktur für das Beschneien der Pisten im Winter kann schön aussehen
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Zwischendrin gibt es aber auch jede Menge Stellen, wo man den Unterschied zwischen seit Jahrzehnten nachhaltig bewirtschafteten Almflächen und Skipisten oder Lifttrassen sehen kann. Also eigentlich alles geboten, was man für eine Studienfahrt mit Naturerlebnis brauchen kann.

Letzte Woche durfte das gesamte Kollegium und alle Mitarbeiter einen Nachmittag in eine Fortbildung zu sexualisierter Gewalt investieren. Die Investition betrug rund 210 Stunden (70 Leute * 3 h). Die Rendite für vergleichsweise knapp 6 Wochen Arbeitszeit bei einer Vollzeitstelle oder über 1 h pro Unterrichtstag für ein Schuljahr muss sich erst noch zeigen. Wenigstens kosten die Lehrer, die keinen Unterricht gehabt hätten, in dieser Zeit kein zusätzliches Geld, das dann anderswo eingespart werden müsste. Mit dem sinngemäßen Zitat zur Eröffnung, die Bischofskonferenz habe beschlossen, dass alle Mitarbeiter zu diesem Thema fortzubilden sind und dies zu dokumentieren ist, ist aus meiner Sicht auch eigentlich alles andere über diese Veranstaltung gesagt. 

Nachdem wir über eine iPad-Box an der Schule verfügen, hat ein Referent der acs-Group, die unsere Schule dabei betreut für interessierte Teilnehmer eine Fortbildung gehalten. 

Das Publikum war sehr heterogen. Manche brauchten Hilfe beim Einschalten, andere langweilten sich bei der ausgiebigen Vorstellung der diversen Wischgesten. Auch wenn ich als tagtäglicher iPad-Nutzer noch kleine Kniffe lernen konnte, war mir – und den anderen, die nebenbei mit Smartphone und ihren persönlichen iPads gespielt   die Bedienung vertieft geübt haben, dieser Teil viel zu lang. Wir hätten gerne mehr Beispiele aus der Praxis sehen wollen,  wo man mit den Dingern wirklich was anders macht als mit den  bisherigen  Mitteln. So bleibt für mich persönlich der Nutzen dieser Fortbildung im Verhältnis zu Zeitaufwand (und meinem persönlichen Organisationsaufwand bei der nachmittäglichen Kinderbetreuung) zu gering. Den größten Vorteil für mich sehe ich in der Tatsache, dass ich einen potentiellen Ansprechpartner persönlich kennengelernt habe. Für alles andere bleibt nur ausprobieren, Foren und Blogs lesen, mehr ausprobieren und wenn mir dabei eine interessante Idee für meinen Unterricht kommt, einfach mal mit den Schülern ausprobieren. 

Gestern war ich am Klassentreffen. Nach zwei Klassentreffen mit meinen MitschülerInnen vom Gymnasium, war es diesmal das erste Klassentreffen der Grundschulklasse. Einige Leute, die nachher auf andere Schule gegangen sind als ich und mir zwischenzeitlich nicht zufällig begegnet sind, hatte ich teilweise wirklich über 30 Jahre nicht gesehen. Trotzdem konnte man die meisten auf Anhieb wieder erkennen. Sogar unsere ehemaligen Lehrerinnen aus der 3. und 4. Klasse sowie der ehemalige Schulleiter haben uns die Ehre erwiesen, unserer Einladung zu folgen.
Wirklich erstaunlich, an was man sich wieder erinnern kann, wenn man die Leute wieder trifft oder irgendjemand was von damals erzählt, das er/sie sich besonders gemerkt hatte. Noch erstaunlicher ist, wie verschieden die Ereignisse sind, die man sich gemerkt hat. Toll als Erinnerungshilfe waren auch die mitgebrachten Fotoalben und Poesiealben von damals. Besonders gefragt war das Album mit den Abschiedsbriefen, das die ehemalige Referendarin dabei hatte, die nach der Prüfung in unserer Klasse die Schule gewechselt hat.
Für den Wundertüten-Abend, den ich mangels detaillierter Erinnerung im Vorfeld -weder an die meisten ehemaligen Mitschüler noch an die Ereignisse – bis zur Ankunft im Lokal überhaupt nicht einschätzen konnte, war es wirklich witzig. Die Biographien der Leute sind den Umständen entsprechend noch verschiedener als bei den Mit-Abiturienten und boten reichlich Gesprächsstoff. Es wurde ein extrem kurzweiliger Abend, bei dem der Wirt wegen uns noch etwas länger aufbleiben musste.
Wieder einmal hat es mich erstaunt, dass die ehemaligen Lehrerinnen alle Anwesenden sofort mit Namen ansprechen konnten und zu jedem von uns irgendeine Sache von damals berichten konnten. Außerdem hatte ich völlig verdrängt, dass wir immer über 34 Kinder in der Klasse waren – mit einigen Zu- und Abgängen in den vier Jahren sogar zeitweilig bis zu 38.