Gute Rendite bei Bildungsausgaben

Wie in diesem Interview mit Wolfgang Tieze bei ZEIT – online zu lesen ist, haben Ausgaben für Bildung eine ziemlich gute Rendite: „Eine berühmte amerikanische Langzeituntersuchung zeigt, dass jeder Dollar, den der Staat in eine gute Kindergartenerziehung investiert, sieben Dollar Rendite abwirft. Die Kinder sind besser in der Schule, sie haben später bessere Jobs, zahlen mehr Steuern, sind seltener kriminell.“
Da finde ich es doch richtig weitsichtig, dass man bei uns in Deutschland ausgerechnet für den Kindergartenplatz zahlen muss, aber die Schule dann umsonst ist. Anderseits glaube ich nicht, dass alles nur eine Frage von Geld ist. Wenn ich sehe, wo im Bildungsbereich Geld verschleudert wird und wo man spart (um dabei anschließend noch höhere Kosten zu produzieren), dann wäre sicher auch mit dem vorhandenen Budget schon mehr erreichbar.
Vielleicht sollte man für manche Dinge einfach mehr persönliche Verantwortlichkeit und mehr Entscheidungfreiheit zulassen. Man kann ja dann meinetwegen kontrollieren und die Menschen zur Rechenschaft ziehen, wenn sie Missbrauch der Geldmittel oder Entscheidungmöglichkeiten machen. Aber wenn ich bedenke, wie viel Papier ich ausfülle, um eine Packung Büroklammern zu kaufen und trotzdem unnütze Chemikalien für viel Geld kaufen könnte, ohne dass es jemandem auffällt (weil die vielen Papiere bestimmt keiner genau liest solange alles normal läuft), dann ist das Prinzip doch falsch.
Wenn ich Kinder mit ungeschultem Personal ohne Dokumentation verwalte statt erziehe, aber jeden kleinen Einkauf dokumentiere, dann ist das IMHO auch der falsche Weg. Solange es mehr Vorschriften und Kontrollen dafür gibt, ob der Bau in Ordnung ist als dafür, ob die Arbeit im Gebäude gut ist… und vor allem solange gute Arbeit nicht anerkannt und gewürdigt wird, wird sich da leider wenig ändern.