Nur die schlechten Schüler werden Lehrer

Gerade geistert wieder einmal eine sinnvolle Studie durch die Medien. Laut dieser Studie von 1997(!) sind die Abiturnoten der Lehramtsstudenten vor allem bei Real-, Haupt- und Grundschule schlechter als bei den Studenten, die in die Wirtschaft gehen.
Nett fand ich den Absatz in diesem Artikel in die Zeit.

Jeder aber, der genauer hinschaut, stellt fest: Lehrer sind nicht nur besser als ihr Ruf; ihr Ruf ist auch viel besser, als es Zeitungen und Fernsehsendungen vorgeben. Zwei Beispiele mögen das belegen: Erstens kann man die Studie über die angeblich schwachen Abiturienten, die Lehrer werden, auch ganz anders lesen, nämlich so: Die Gymnasiallehrer haben mindestens so gute Abiturnoten wie jene, die ein Diplom in der Tasche haben, und sogar bessere als die Magisterabsolventen!

Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es wirklich viele Lehrer, die nicht die besten Schüler waren. Aber meine Erfahrung als Lehrer zeigt mir auch, dass meist nicht die Klassenbesten in den Noten auch die mit der besten Sozialkompetenz sind. Deshalb sind die Schülersprecher auch oft keine wirklich überragenden Schüler, aber sie können andere für gute Dinge begeistern. Ich muss als Lehrer kein Musterabiturient gewesen sein. Es ist besser, wenn ich von meinem Fach genug Ahnung und Überblick für den Unterricht habe, aber Schüler mit meiner Begeisterung anstecken kann als lexikalisches Wissen ohne Begeisterung vorzutragen. Natürlich ist Fachkompetenz wichtig, aber es ist eben nur ein Aspekt des guten Lehrers und es soll ja auch Leute geben, die nach mäßigem Abitur einen tollen Uniabschluss machen.