Koeduktion gegen geschlechterspezifische Förderung

Vermutlich ist es bei der Förderung der Jungen und Mädchen wie immer im Leben: Die Mischung und Abwechslung machts. In Koeduktation lernen sie den selbstverständlichem Umgang mit dem anderen Geschlecht, aber reine Jungenklassen würden besser Sprachen lernen. Nachdem auch die Mädels in Mädchenklassen besser in den Naturwissenschaften und Mathe lernen, wäre es vielleicht zu überlegen, ob man nicht nur für Sport und Religion getrennte Gruppen bildet.

Diese Erkenntnisse sind immerhin bei wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt worden:
„Für die Mädchen kann sich der getrennte Unterricht durchaus auszahlen. Bleiben sie zum Beispiel im Physikunterricht unter sich, steigt ihre Überzeugung, eine Begabung für das Fach zu haben – eine wichtige Voraussetzung für höhere Lernleistungen. Die Geschlechterkonkurrenz spielt keine Rolle mehr. »Die Mädchen vergessen, dass sie Mädchen sind«, sagt Ursula Kessels von der Freien Universität Berlin.
Eine noch unveröffentlichte Untersuchung des Heidelberger Pädagogen Marc Böhmann legt nahe, dass Gleiches für Jungen gilt. Er beschäftigte sechs Hauptschulklassen – mal gemischt, mal getrennt – mit Literatur. Das Ergebnis: Ohne feminine Ablenkung konzentrierten sich die Jungen besser auf die Bücher, äußerten sich häufiger zu literarischen Figuren. Kaspereien und Machogehabe gingen zurück, das Lernklima verbesserte sich. »Einige Jungen waren wie umgepolt«, sagt Böhmann. Auch bei den Lehrern führte das monoedukative Lehren zu einer »bewussteren Haltung im Umgang mit den Geschlechtern«. Im Jungenunterricht wählten sie häufiger kürzere Texte mit Abenteuercharakter und männlichen Hauptfiguren.“ Quelle: Artikel: Die Krise der Kleinen Männer in Die Zeit

Es bleibt damit nur ein Problem: Wenn man die Klassen nur fächerweise trennt, um die positiven Auswirkungen der Koeduktaion zu erhalten, braucht man mehr Lehrerstunden und damit mehr Geld. Spätestens daran wirds dann wieder scheitern. Denn wenn ich bisher eine Erfahrung als Lehrer machen musste, dann dass nicht möglich ist, etwas zu verbessern, wenn es dadurch wesentlich teurer wird.