Heute war die Beerdigung einer Schülerin, die in der letzten Woche an den Folgen eines Verkehrsunfalls auf dem Weg in die Schule verstorben ist.
Auch wenn ich in der kurzen Zeit seit dem Beginn des Schuljahres noch nicht die Gelegenheit hatte, diese Schülerin kennenzulernen, so betrifft es mich trotzdem:
- Ich unterrichte den Bruder und ihre Freundinnen und Freunde, sowie Kinder, die den Unfall miterlebt haben oder sogar Erste Hilfe geleistet haben.
- Ich fühle mich an den Tod meiner beiden Mitschüler während meiner Schulzeit erinnert.
- Ich hoffe als Vater nie das miterleben zu müssen, was die Familie jetzt erleben musste.
- Ich spüre die Stimmung an der Schule.
Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang.
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
(…)
Bedenkt den eigenen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der andern muss man leben.
Es war unheimlich mitzuerleben, welche Stille in einem Gebäude herrschen kann, obwohl sich darin mehr als 600 Jugendliche befinden, die gerade die tragische Nachricht erfahren. Es war auch schrecklich die Betroffenheit zu spüren, aber es war schön zu sehen, dass sich die Betroffenen im Leid gestützt haben. Es war gut, dass es Hilfsangebote vom Kriseninterventions-Team, der Schulseelsorge und der Schule gab. Es ist gut, dass jetzt Ferien sind und wir alle etwas Abstand gewinnen können, ehe wir uns wieder in unseren Alltag hineinfinden müssen.
Heute wurde mit dem Requiem in der vollbesetzten Klosterkirche und der Beisetzung am Friedhof ein äußerer Schlussstrich gezogen, aber viele von uns werden noch lange brauchen, um das Geschehene zu verarbeiten.
„Die Liebe hört niemals auf“ (1. KOR 13) und so wird die Erinnerung bleiben – vor allem die an den Menschen und nur noch sehr schwach an die Schmerzen des Verlustes.