Gestern war ich am Klassentreffen. Nach zwei Klassentreffen mit meinen MitschülerInnen vom Gymnasium, war es diesmal das erste Klassentreffen der Grundschulklasse. Einige Leute, die nachher auf andere Schule gegangen sind als ich und mir zwischenzeitlich nicht zufällig begegnet sind, hatte ich teilweise wirklich über 30 Jahre nicht gesehen. Trotzdem konnte man die meisten auf Anhieb wieder erkennen. Sogar unsere ehemaligen Lehrerinnen aus der 3. und 4. Klasse sowie der ehemalige Schulleiter haben uns die Ehre erwiesen, unserer Einladung zu folgen.
Wirklich erstaunlich, an was man sich wieder erinnern kann, wenn man die Leute wieder trifft oder irgendjemand was von damals erzählt, das er/sie sich besonders gemerkt hatte. Noch erstaunlicher ist, wie verschieden die Ereignisse sind, die man sich gemerkt hat. Toll als Erinnerungshilfe waren auch die mitgebrachten Fotoalben und Poesiealben von damals. Besonders gefragt war das Album mit den Abschiedsbriefen, das die ehemalige Referendarin dabei hatte, die nach der Prüfung in unserer Klasse die Schule gewechselt hat.
Für den Wundertüten-Abend, den ich mangels detaillierter Erinnerung im Vorfeld -weder an die meisten ehemaligen Mitschüler noch an die Ereignisse – bis zur Ankunft im Lokal überhaupt nicht einschätzen konnte, war es wirklich witzig. Die Biographien der Leute sind den Umständen entsprechend noch verschiedener als bei den Mit-Abiturienten und boten reichlich Gesprächsstoff. Es wurde ein extrem kurzweiliger Abend, bei dem der Wirt wegen uns noch etwas länger aufbleiben musste.
Wieder einmal hat es mich erstaunt, dass die ehemaligen Lehrerinnen alle Anwesenden sofort mit Namen ansprechen konnten und zu jedem von uns irgendeine Sache von damals berichten konnten. Außerdem hatte ich völlig verdrängt, dass wir immer über 34 Kinder in der Klasse waren – mit einigen Zu- und Abgängen in den vier Jahren sogar zeitweilig bis zu 38.

Mein Seminar in der Q12 neigt sich dem Ende zu. Im Rahmen dieses P-Seminars sollte ein Feld mit Silphium perfoliatum (Durchwachsene Silphie) angelegt werden, um diese Maisalternative als Energiepflanze bekannter zu machen.


Eigentlich ist alles erledigt. Die Felder sind bepflanzt, die Berufs- und Studieninformation ist durch, alle Referate sind gehalten und vor den Ferien mussten die Teilnehmer ihr Portfolio abgeben. Ich muss jetzt noch die Noten festsetzen und dann fehlen noch die Abschlusstreffen mit Notenbekanntgabe und Feedback.

Wie sieht mein Fazit aus?

  • Wir haben unser Minimalziel weit übertroffen und mehr Pflanzen aufs Feld gebracht als wir uns anfangs zugetraut hatten
  • Nach zögerlichem Beginn, bei dem ich immer etwas anschieben musste, haben sich im weiteren Verlauf die Führungsrollen für einzelne Aufgaben auch im Seminar verteilt
  • Anfangs groß erscheinende Probleme sind manchmal leicht lösbar, Kleinigkeiten können zu großen Problemen werden
  • Nicht jeder, der irgendwann eine Zusage ohne Einschränkung macht, kann und will diese später auch ohne Einschränkung einlösen
  • Es ist schwer, den Beitrag der Einzelnen zu einem Gemeinschaftswerk zu beurteilen
  • Niedrige oder scheinbar niedrige Ansprüche von Kollegen verderben die Motivation bei Schülern, während hohe oder scheinbar hohe Ansprüche von anderen Kollegen nicht zum „wir-haben-es-viel-besser-Gefühl“ führen.
  • Ein Seminar ist eine tolle Abwechslung, aber man steckt viel mehr Arbeitszeit rein als für normale Stunden, obwohl oder vielleicht sogar weil man die Schüler viel selbst planen und machen lassen will.

Ich bin mal gespannt auf das Feedback meiner Seminarteilnehmer und natürlich vor allem darauf, wie sich die Bestände der Silphiepflanzen auf den drei Feldern im nächsten Jahr entwickeln.

Das P-Seminar „Der ultimative Ottilien Spot“ hat in den vergangenen eineinhalb Jahren drei kurze Werbefilme für das Rhabanus-Maurus-Gymnasium erstellt, von denen am Donnerstag der ultimative Spot in einer Casting-Show ermittelt werden sollte.
Passenderweise hat das Werbe-Seminar es auch noch geschafft mit weniger als 15 Minuten Film-Beitrag einen kompletten Abend mit einer dreistündigen Casting-Show zu inszenieren. Dabei wurde alles aufgegriffen und exzessiv ausgelebt, warum ich diese Shows von viel heißer Luft um wenig Inhalt sonst seit Jahren meide: Worthülsen und viel Text ohne Inhalt, Verzögerungen bei der Bekanntgabe von Ergebnissen, sich mehrmals wiederholen, Musik-Auftritte ohne Zusammenhang mit dem Rest der Show, hübsche Assistentin ohne Sprechrolle…. also eigentlich für dieses Format perfekt inszeniert und an vielen Stellen (bewusst?) deutlich übertrieben. Ich wollte zwar eigentlich lieber nur die Spots sehen und bald wieder heim, aber ich hätte es mir ja denken können, dass es etwas länger dauern wird, wenn man eine Casting-Show bewirbt. Fotos von diesem Event (und die Spots) gibts auf der Schulhomepage im Tagebuch unter Ottilienspot.

Wir bekamen drei Filme zu sehen, von denen wirklich jeder auf seine Art sehenswert geworden ist. Leider ist das Einbetten der Videos nicht auswählbar und somit vermutlich nicht erwünscht.

Der Gewinner-Film Lichtblicke macht einfach gute Laune und gibt einen kurzen Überblick über Fahrten und Eindrücke von Schule und Ort, indem eine Reihe von Filmausschnitten aneinandergereiht zu Musik gezeigt wird.

Der zweitplatzierte Beitrag No more Shades of Grey ist aus meiner Sicht etwas aufwändiger, indem man erst die überzeichnete Klischeevorstellung zeigt und dieser dann die (ebenfalls überzogene) Realität gegenüberstellt. Der Eindruck wäre allerdings wohl noch stärker, wenn man noch viel mehr Schüler und Kollegen eingebunden hätte.

Platz Drei ist im Moment nicht bei Youtube oder auf der Homepage zu finden. Darin wurden verschiedene Leute interviewt, um der Besonderheit unserer Schule näher zu kommen. Für mich als Insider höchst unterhaltsam, aber für künftige Schülereltern als erste Eindruck zwar höchst authentisch, aber vermutlich nur halb so unterhaltsam wie für mich.

Ich hatte kürzlich das Vergnügen im Rahmen einer Fortbildung den neuesten Film von Erwin Wagenhofer „Alphabet“ anzusehen.
Ein Film der mich an vielen Stellen betroffen gemacht hat, weil er uns viele Aspekte vor Augen führt, die auch mache Lehrkraft am derzeitigen System Schule bedenklich findet. Interessanterweise kam die anschließende Diskussion unter Kollegen immer wieder auf den Aspekt der Durchführbarkeit von Alternativen. Wir sind wohl selbst zu sehr im System ausgebildet, um einfach einmal zuerst Ideen zur Veränderung zu haben und dann beim planen auf die Probleme zu stoßen und nicht zuerst die Bedenken zu haben und damit die Planung zu beginnen.
Für mich besonders auffällige Teile im Film:

  • Im China-Teil: Auf Hockern ohne Lehne und mit schmalen Tischen passen auch noch mehr Schüler in ein kleines Klassenzimmer – hoffentlich bemerkt das unser Sachaufwandsträger nicht
  • Im China-Teil (II): Glücklicherweise hat man das G7 dort nur Herrn Schleicher gezeigt und nicht Herrn Stoiber, ehe er das G8 eingeführt hat schnell einführen ließ, um vor den anderen Bundesländern dran zu sein…
  • Im China-Teil (III): So innerlich tot wie der Matheolympiade-Teilnehmer als die Urkunden blätternde Mutter ihn bittet, die Medaille umzuhängen, schauen im Gespräch manchmal auch Kinder bei uns, die sich redlich mühen müssen, um den Ansprüchen der Eltern wenigstens halbwegs gerecht zu werden
  • G. Hüther würde ich gerne mal einladen, sich mit naturwissenschaftlicher Arbeitsweise und dem Erstellen und Auswerten von Experimenten auseinanderzusetzen, wenn er so tut als wären seine Thesen mit soliden Forschungsergebnissen untermauert
  • Yakamoz Karakurt besucht wohl die falsche Schule oder hat die falsche Einstellung dazu. Das waren schon meine Gedanken als ich in der Zeit den Artikel gelesen habe, der auch im Film thematisiert wird. Vielleicht ist aber auch meine Idee falsch, ein Gymnasium müsste in allen Fächern ein sehr gutes Angebot machten, das ein durchschnittlicher Schüler aber im Schnitt nur zufrieden stellend nutzen können muss.
  • Andre Stern hat offensichtlich freiwillig und selbstgesteuert mehr gelernt als man zum Leben braucht. Er ist der lebende Beweis, dass die Ansätze und Ideen mancher Reformpädagogen auch funktionieren können, aber interessant ist für mich wissenschaftlich, ob sich dies mit anderen Kindern wiederholen lässt und ob es dafür bestimmte Rahmenbedingungen braucht. Überspitzt fomuliert: Würde ein Kind mit Smartphone noch Dinge lernen wollen, die man nicht für Facebook und dergleichen braucht.

Auch wenn die Ausführung der einzelnen Szenen durchaus nicht neutral erscheint und den Zuseher wohl manipulieren soll, bleiben für mich die typischen Grundfragen immer aktuell, die sich alle Eltern, Lehrer und Bildunspolitiker stellen sollten:

  1. Soll man etwas lernen müssen, das man (zu diesem Zeitpunkt) nicht lernen will?
  2. Ist Wettbewerb bei Bildung sinnvoll?
  3. Kann man Bildung normieren?
  4. Wie misst man Wert und Qualität von Bildung?

Das sind auch die Fragen, die der Film aufwirft. Konkrete Antworten bleibt er uns schuldig. Aus der Darstellung sieht man allerdings schon, in welche Richtung sie gehen sollten. Vielleicht sollten die Schweden besser mal den Film sehen als die OECD fragen. Herr Schleicher als Vertreter dieser Einrichtung ist in Alphabet ja nicht gerade der Sympathieträger.

Das „Bienenfenster“ oder auch von seinem Erfinder „Apiarium“ genannt ermöglicht es vom Biosaal aus direkt in einen Bienenstock zu sehen. Dafür muss man allerdings -wie bei anderen Bienenvölkern auch – gelegentlich ein paar Pflegearbeiten durchführen, wenn man will, dass es dem Bien möglichst gut geht.
Unser Volk ist mit großer Arbeiterinnenzahl durch den Winter gekommen und hat ziemlich früh im Februar mit der neuen Brut begonnen. In den letzten Tagen war im Sonnenschein auch schon fleißig Sammeln an den Frühblühern angesagt. Im Moment ist allerdings kein gutes Flugwetter und die Wintervorräte sind fast vollständig aufgebraucht. Also haben wir heute einen Rahmen mit leeren Waben durch einen ersetzt, der noch Honig enthält.
Der Umbau am Apiarium ist etwas aufwändiger als in den normalen Beuten, aber geht auch noch einigermaßen gut, wenn man zu zweit ist. Einen großen Teil der Zeit muss man für das Einfangen der Bienen im Biosaal einplanen, weil manche dann doch lieber eine Runde an den Scheiben entlang fliegen als durch das letzte noch offene Loch in den Stock zu krabbeln.

Reicht es nicht dass Schweden im Eishockey das Endspiel der Olympischen Spiele in Sotschi deutlich gegen Kanada verloren hat. Nein, jetzt muss ich auch noch in der Zeitung lesen, dass das Bildungssystem bei der jüngsten PISA-Runde deutlich zurückgefallen ist. (Süddeutsche Zeitung: Schluss mit lustig in der Schule).
In diesem Artikel werden auch zwei Lehrer zitiert, die eine starke Beschäftigung außerhalb der Schule mit Computer und Smartphone sowie die Spaßkultur (Lernen muss Spaß machen sonst macht es keiner) als Motivationsproblem für die Schüler benennen. Die Gewerkschaft stellt fest, dass man für das Geld wohl nicht die besten Leute als Lehrer gewinnen kann und wieder andere sehen den Wettbewerb zwischen privaten und staatlichen Schulen oder die Kürzungen im Bildungsetat als Ursache.
Im großen und ganzen also ähnlich wie bei uns. Jeder sieht die Sache aus seiner Sicht, aber diese Maßnahme ist für einen Lehrer in Deutschland überraschend: Man hat die OECD um Hilfe gebeten, um eine Außenansicht für die Problemanalyse zu bekommen. Es soll das ganze System und die Reformen der letzten Jahrzehnte evaluiert werden. Ich bin mir auch sicher, dass man dann überlegt handeln will. Auch das ist für uns leider ungewohnt. Dass man dafür allerdings ausgerechnet die OECD als Partner gewonnen hat, die Bildung eher als Resource für die Marktwirtschaft betrachtet, finde ich eher ungeschickt.
Für mich immer noch genial der Satz aus dem Schulvergleich Schweden – Deutschland aus Sicht eines Vaters (über die Förderung der Schüler in der Schule in Schweden und bei uns mit Nachhilfe auf Kosten der Eltern):

Zugespitzt könnte man sagen: Schwedische Schulen erreichen ihre mittelmäßigen Pisa-Ergebnisse wenigstens aus eigener Kraft. Deutsche Schulen sind dagegen auf Unterstützung durch mühevolle Heimarbeit und auf die Geldbeutel der Eltern angewiesen.

(Süddeutsche: Entspannteres Verhältnis zur Schule)

Kinder lernen immer noch am besten, wenn man sie in guter alter Manier frontal unterrichtet. Das haben Bildungsökonomen in einer groß angelegten Analyse herausgefunden

[aus Frontalunterricht macht Klug in der FAZ]

Wenn man allerdings den ganzen Artikel liest, dann merkt man doch die deutlichen Einschränkungen für diese These.
Leider kenne ich wirklich keine neutrale Studie zum Thema Unterichtsformen. Alle mir bekannten Studien unterlegen in der zugehörigen Veröffentlichung leider meist nur die Meinung des Autors. Einschränkungen oder andere Nebenergebnisse findet man eher zwischen den Zeilen. Deshalb und aus persönlicher Erfahrung halte ich mich vor allem an dies:

Gute Lehrprozesse allein, bringen nicht zwingend gute Lernprozesse hervor. Das ist eine Warnung vor dem Lehr-Lern-Kurzschluss: Was gelehrt wird, wird auch gelernt.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Wenn man unter den häufig geforderten Schlagworten „Schüleraktivität“ oder „kompetenzorientiert“ versteht, dass man als Lehrer die Schüler „einfach mal machen“ lässt, dann ist das sicher so, dass ein stark frontalorientierter Unterricht mehr bringt, weil die Schüler viel Lernzeit mit uneffektiver Suche nach dem Weg oder noch schlimmer bei schlecht vorbereiteten Aufgaben mit der Suche nach der Aufgabe/Frage verbrauchen. Das ist als Standard-Methode sicher nicht effektiv. Aber in der oben genannten Veröffentlichung von Leißen findet man auch:

Die Lehrerleistungen bestehen in den Steuerungen des Lernprozesses.
Eine professionelle Steuerung ist deutlich und klar, wo notwendig; zurückhaltend und sensibel, wo zwingend; eingreifend und unterstützend, wo es brennt; moderierend und beratend, wo Lernstörungen auftauchen.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Es geht also um den Willen und die Möglichkeiten, die Schüler beim Lernen zu fördern. Einen Großteil der Fähigkeiten und Methoden kann man lernen und trainieren. Den Willen bringt jeder gute Lehrer mit. Vermutlich gibt es auch nicht die optimale Methode für irgendetwas oder irgendjemanden. Ich hatte auch schon Parallelklassen, bei denen ich zwei verschiedenartige Konzepte umsetzen musste, weil es einfach nicht möglich war, beiden Klassen mit demselben Konzept gerecht zu werden.
In einem Blogbeitrag von 2009 geht ein Kollege sogar noch einen Schritt weiter, indem er den Aspekt der Verantwortung auch noch explizit einbringt:

Durch guten Unterricht / gutes Training sollen die Schüler / Spieler befähigt werden etwas selber zu tun. Das kann nur gelingen, wenn sie gezielt, ökonomisch und wiederholt etwas üben. Unterricht / Training ist nur dann “zielführend”, wenn der Lehrer / Trainer ganz klar die Zügel in der Hand hält, ein in sich schlüssiges Konzept hat, Rücksicht auf die verschiedenen Könnensstufen nimmt und Verantwortung für den Lernerfolg übernimmt.
[aus Das Verschwinden des Lehrers bei JochenEnglish]

Ein Interview mit Finnlands Bildungsministerin Henna Virkkunen findet man in der Süddeutschen Zeitung vom 27. Dezember.
Interessant fand ich erst mal diese Betrachtung. Bei uns wird ja immer so getan als ob alles immer und jederzeit Spaß machen muss, obwohl Lernen teilweise monotone Arbeit ist.

SZ: Wie aussagekräftig ist Pisa?

Virkkunen: Es werden nur einige Bereiche gemessen, aber dies sind die entscheidenden. Lesen, Naturwissenschaften, Mathe – das sind die Grundvoraussetzungen, die wir abdecken müssen. Doch gibt es natürlich viele Sachen, die Pisa nicht untersucht. Wie Glück und Zufriedenheit der Schüler zum Beispiel.

Das wahre Geheimnis des Erfolgs ist aber vermutlich genau das hier:

SZ: Wie unterscheidet sich Finnlands Schulpolitik von anderen Ländern?

Virkkunen: Wir haben einen breiten Konsens zwischen den Parteien, wenn es um die Bildung geht. Kleinere Unterschiede gibt es natürlich, aber im Wesentlichen sind wir uns einig. In anderen Ländern kann man manchmal beobachten, dass bei jedem Regierungswechsel versucht wird, das System umzukrempeln. Bei uns ist das nicht so. Darum bleibt den Lehrern ausreichend Zeit für ihre eigentliche Arbeit, weil sie sich nicht ständig mit Reformen befassen müssen.

Ich habe in den letzten 10 Jahren jedes Jahr kleinere und größere Änderungen in den Lehrplänen oder der Schulordnung mitgemacht. Nachdem wir leider auch im Gegensatz zu den Finnen keine Assistenten zur Förderung von schwächeren Schülern und zudem große Klassen und viel Verwaltungskram zu erledigen haben, bleibt uns manchmal wirklich nicht die Zeit, die wir gerne für unsere eigentliche Arbeit hätten.

Heute hab ich mich zuerst köstlich amüsiert, als ich bei Spiegel online den Artikel „Lernidyll mit Seeblick“ über das Ammerseegymnasium gelesen habe.
Der Autor war wohl nie länger als ein paar Stunden vor Ort, ehe er den Artikel geschrieben hat.
Natürlich ist das Ammerseegymnasium ein schönes Gebäude und der Seeblick von der Terrasse ist wirklich genial. Leider hat die moderne, helle und schöne Konstruktion auch ein paar Nachteile wie die fehlende Klimatisierung oder starke Hallneigung, die man eben als Personal oder Schüler auch nebenbei miterleben darf.
Dass ein Gymnasium genau hier gebaut wurde, hat eher mit praktischen Überlegungen zu tun. Bevor man die beiden großen Landkreisgymnasien in Landsberg zu Riesenschulen erweitert oder die Schüler vom Ammersee in den Nachbarlandkeis an ein ebenfalls mehr als gut ausgefülltes großes Gymnasium in Weilheim transportiert, hat man besser einen Neubau erstellt. Verkehrsgünstig war es, die größte Gemeinde (also Dießen) zu wählen und dort den Seestandort, weil man dann alle Schüler vom Westufer mit der Bahnlinie transportieren kann.
Wenn man dann auch noch behauptet, dass es im Landkreis allen so gut geht und zwischen den Zeilen andeutet, dass hier jeder ein großes Auto und ein Boot hat, hat man die Gegend wirklich kaum gesehen.
Ich lebe hier und kenne sowohl mehr Leute mit kleinen Autos und ohne Boot als Bootsbesitzer als auch mehr Leute, die auf ihre Ausgaben achten müssen als welche, die keine Geldprobleme haben. Natürlich gibt es hier auch reiche Villenbesitzer, aber eben auch viele, die aus kleinen Arbeiterverhälnissen oder kleinen landwirtschaftlichen Betrieben stammen.

Liebe Bloggerin, lieber Blogger,

mein Name ist Tamara Specht und ich schreibe im Moment meine Masterarbeit zum Thema „Cyber-Mobbing unter Jugendlichen“ bei Prof. Dr. Gabi Reinmann an der Professur für Medienpädagogik (Institut für Medien und Bildungstechnologie) der Universität Augsburg. Mein Ziel ist es, neue Erkenntnisse zu diesem sehr aktuellen Thema zu gewinnen. Neben der Auftretenshäufigkeit von Cyber-Mobbing in Deutschland möchte ich vor allem ermitteln, inwiefern Jugendliche sowie Eltern und LehrerInnen das Thema unterschiedlich wahrnehmen bzw. einschätzen. Daher führe ich im Rahmen meiner Masterarbeit nicht nur eine Online-Befragung unter Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren, sondern auch unter Lehrerinnen und Lehrern, die Schüler in diesem Alter unterrichten, sowie Eltern, die Kinder in diesem Alter haben, durch.

Ich wende mich an Sie mit der Bitte, an meiner Umfrage teilzunehmen und mich bei der Verbreitung der Umfrage zu unterstützen, indem Sie z.B. einen Hinweis auf meine Umfragen in ihrem Blog veröffentlichen oder die Links zu den Umfragen an Ihre KollegInnen sowie Ihre SchülerInnen und deren Eltern weiterleiten. Je mehr Teilnehmer sich an meinen drei Umfragen beteiligen, desto bessere Erkenntnisse kann ich zu Cyber-Mobbing unter Jugendlichen in Deutschland gewinnen.

Hier nun die Links zu den drei Umfragen:

* Umfrage unter Jugendlichen*:
http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=29818&newtest=Y&lang=de-informal
* Umfrage unter Eltern*:
http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=77845&newtest=Y&lang=de
* Umfrage unter LehrerInnen*:
http://umfrage.imb-uni-augsburg.de/index.php?sid=83762&newtest=Y&lang=de

Weitere Informationen zu meiner Masterarbeit finden Sie übrigens in meinem Blog: http://blogorette.de/

Ich bedanke mich bereits im Vorfeld ganz herzlich für Ihre Unterstützung!

Beste Grüße
Tamara Specht