Gute Noten für Lehrer in der Wirtschaft

Nein, hier geht es nicht um gepflegte bayrische Gastlichkeit, sondern um die Lehrer, die für ein Jahr die Schule verlassen durften, um in einem Betrieb zu arbeiten. Unter oben genanntem Titel gab es einen Artikel im Bayernteil der Süddeutschen.
Interessant finde ich, dass beide Seiten betonen, davon profitiert zu haben. Die Firmen loben die hohe Motivation und die Beratungs- und pädagogische Kompetenz der teilnehmenden Lehrkräfte.Noch interessanter ist aber die Beschreibung der Lehrereindrücke: „Besonders beeindruckt hat sie die Personalführung in den Betrieben, die umfangreichen Weiterbildungsangebote auch für Führungskräfte, die Arbeit im Team und flache Hierarchien“ (Süddeutsche Zeitung, Wochenende 14/15.10.06)

Was kann man in diese Sätze hineininterpretieren?

  • Lehrer sind quailfizierter und motvierter als ihr Ruf? (Zumindest die, die an solchen Programmen teilnehmen)
    Das mit den guten Kollegen hat mich nicht überrascht, denn davon kenne ich viele. (Leider kenne ich auch von den unmotivierten welche, aber die würden nei an solchen Programmen teilnehmen)
  • Firmen haben bessere Leiter als Schulen?
    Naja, das halte ich nicht für grundsätzlich so üblich, aber der Weg zum Chef ist in Firmen vielleicht etwas besser zur Auswahl geeignet als an Schulen. Zudem werden schlechte Chefs in der Wirtschaft entlassen, was im Schuldienst nur bei sehr groben Verfehlungen droht.
  • Die Bürokratie in Firmen ist weniger ausgeprägt als an Schulen?
    Das mag in vielen Fällen zutreffen, aber auch da habe ich schon andere Dinge gehört, vor allem von großen Firmen. Was aber wirklich bitter ist, ist die Etat-Regelung an Schulen. Da kann es schon mal passieren, dass man beispielsweise noch Geld für Möbel hätte, die man nicht sofort braucht, aber keines mehr für eine andere Neuanschaffung, die dringend ist. Leider kann man das dann nicht einfach umverteilen, weil vom Möbeletat nur Möbel gekauft werden dürfen…
  • In der Schule ist keine Teamarbeit möglich?
    Na da sind die Leute aber selber schuld. Eigentlich wäre die Zusammenarbeit ja sogar von den Vorschriften gefordert. Die Möglichkeiten gibts durchaus. Ich kenne auch Kollegen, die gemeinsam Unterricht vorbereiten…