Kinder lernen immer noch am besten, wenn man sie in guter alter Manier frontal unterrichtet. Das haben Bildungsökonomen in einer groß angelegten Analyse herausgefunden

[aus Frontalunterricht macht Klug in der FAZ]

Wenn man allerdings den ganzen Artikel liest, dann merkt man doch die deutlichen Einschränkungen für diese These.
Leider kenne ich wirklich keine neutrale Studie zum Thema Unterichtsformen. Alle mir bekannten Studien unterlegen in der zugehörigen Veröffentlichung leider meist nur die Meinung des Autors. Einschränkungen oder andere Nebenergebnisse findet man eher zwischen den Zeilen. Deshalb und aus persönlicher Erfahrung halte ich mich vor allem an dies:

Gute Lehrprozesse allein, bringen nicht zwingend gute Lernprozesse hervor. Das ist eine Warnung vor dem Lehr-Lern-Kurzschluss: Was gelehrt wird, wird auch gelernt.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Wenn man unter den häufig geforderten Schlagworten „Schüleraktivität“ oder „kompetenzorientiert“ versteht, dass man als Lehrer die Schüler „einfach mal machen“ lässt, dann ist das sicher so, dass ein stark frontalorientierter Unterricht mehr bringt, weil die Schüler viel Lernzeit mit uneffektiver Suche nach dem Weg oder noch schlimmer bei schlecht vorbereiteten Aufgaben mit der Suche nach der Aufgabe/Frage verbrauchen. Das ist als Standard-Methode sicher nicht effektiv. Aber in der oben genannten Veröffentlichung von Leißen findet man auch:

Die Lehrerleistungen bestehen in den Steuerungen des Lernprozesses.
Eine professionelle Steuerung ist deutlich und klar, wo notwendig; zurückhaltend und sensibel, wo zwingend; eingreifend und unterstützend, wo es brennt; moderierend und beratend, wo Lernstörungen auftauchen.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Es geht also um den Willen und die Möglichkeiten, die Schüler beim Lernen zu fördern. Einen Großteil der Fähigkeiten und Methoden kann man lernen und trainieren. Den Willen bringt jeder gute Lehrer mit. Vermutlich gibt es auch nicht die optimale Methode für irgendetwas oder irgendjemanden. Ich hatte auch schon Parallelklassen, bei denen ich zwei verschiedenartige Konzepte umsetzen musste, weil es einfach nicht möglich war, beiden Klassen mit demselben Konzept gerecht zu werden.
In einem Blogbeitrag von 2009 geht ein Kollege sogar noch einen Schritt weiter, indem er den Aspekt der Verantwortung auch noch explizit einbringt:

Durch guten Unterricht / gutes Training sollen die Schüler / Spieler befähigt werden etwas selber zu tun. Das kann nur gelingen, wenn sie gezielt, ökonomisch und wiederholt etwas üben. Unterricht / Training ist nur dann “zielführend”, wenn der Lehrer / Trainer ganz klar die Zügel in der Hand hält, ein in sich schlüssiges Konzept hat, Rücksicht auf die verschiedenen Könnensstufen nimmt und Verantwortung für den Lernerfolg übernimmt.
[aus Das Verschwinden des Lehrers bei JochenEnglish]

Auch dieses Jahr war an Weihnachten wieder die Kirche überfüllt. Ich war mit meinen Kindern da und habe dort einige Leute getroffen, die wir auch sonst öfter in der Kirche sehen, aber zusätzlich wirklich viele Leute, die sonst nicht da sind.
Seitdem bin ich immer am Überlegen, was ich eigentlich davon halte, dass es anscheinenend so viele Teilzeit-Katholiken (Taufschein-Katholiken, Steuer-Katholiken…) bei mir in der Gemeinde gibt. Stört mich mehr, dass so viele ihren offiziellen Glauben nur an wenigen Tagen im Jahr öffentlich leben oder bin ich froh, dass sie sich zumindest nicht ganz von der Kirche abgewendet haben.
Einerseits ist es doch sehr komisch, wenn man an Weihnachten, Ostern und zur Erstkommunion kaum Platz in der Kirche findet, unser Pfarrer aber an den normalen Sonntagen in sehr begrenzter Zeit per Handschlag jeden Besucher begrüßen könnte. Aber immerhin besteht so die Chance, dass sich die Gelegenheitsbesucher wieder häufiger in der Messe blicken lassen oder den Wert ihres Glaubens wiederentdecken. Besonders viele können es aber nach dem ersten Eindruck dieses mal seit Weihnachten nicht gewesen sein.
Zudem tragen auch die überwiegend inaktiven Mitglieder der Pfarrgemeinde mit ihren Spenden und Steuern zumindest dazu bei, dass die Aufgaben in der Pfarrgemeinde noch finanzierbar sind oder dass katholische Bräuche noch die Mehrheit betreffen und weiterhin bestehen dürfen.
Andererseits stört es mich dann doch, wenn bei meinem Kirchenbesuch dieser davon getrübt wird, dass es Leute gibt, die soweit von ihrer Kirche entfremdet sind, dass sie sich währende der Messe über mehrere Bankreihen hinweg unterhalten. Immerhin habe ich keinen beim Telefonieren, Rauchen oder beim Essen beobachten müssen. Zum Glück waren diese Leute weit genug von mir entfernt, dass ich nichts zu ihnen sagen konnte. So blieb mir das Risiko von Antworten erspart, über die ich mich dann richtig ärgern könnte.