Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal!
(Talmund)
Mit diesen Worten als Einführung begann heute eine Fortbildung an „meiner Schule“.
Von der Direktorin A. Dahner der St. Irmengard-Realschule in GAP wurde uns heute das dort (gemeinsam mit dem St. Irmengard-Gymnasium) erarbeitete Konzept Z(eit) F(ür) U(ns) vorgestellt. Eine -meiner Meinung nach- interessante Möglichkeit die SchülerInnen mehr an der Schule zu beteiligen und Probleme in den Klassen zu lösen:
Es gibt eine Stunde pro Woche als ZFU-Stunde. Diese Stunde wandert im Stundenplan jede Schulwoche eine Stunde weiter (Montag 1. Std -> Montag 2. Std…. -> Freitag 5 Std.). In dieser Stunde hat die Klasse die Möglichkeit mit dem Lehrer der jeweiligen Stunde als Aufsicht oder Berater ein Problem zu besprechen oder im Klassenverband ein Projekt zu planen usw.
Was in dieser Stunde gemacht/besprochen werden soll, muss rechtzeitig vorher schriftlich von der Klasse mitgeteilt werden. Zur Koordination und als Ansprechpartner gibt es in jeder Klasse zwei SchülerInnen als ZFU-Assistenten. Das „Problem/Anliegen“ soll innerhalb der einen Schulstunde mit dem Ziel einer Lösung von der Klasse bearbeitet werden. Über die Stunde wird von der Klasse jedes mal (durchrollierend) ein Ergebnisprotokoll in einem „ZFU-Buch“ der Klasse geführt.
Liegt kein Vorschlag vor, wird die Zeit nicht genutzt oder ist eine Durchführung durch mangelnde Mitarbeit nicht möglich…, so wird Unterricht nach Stundenplan gehalten.
Laut Bericht der mit angereisten Schülerinnen einer 10. Klasse wurden in diesen Stunden von Planung für Schulfeiern, Hilfsaktionen über Klassenzimmer und Schulhausgestaltung bis zur Lösung von Klassenkonflikten und Mobbing bereits die verschiedensten Angelegenheiten behandelt.
Beim Durchblättern der drei mitgebrachten ZFU-Protokollbücher verschiedener Jahrgangsstufen konnten wir uns auch davon überzeugen, dass tatsächlich eine große Bandbreite an Themen darin enthalten war. Bei den kleinen Problemen des Jacken-Aufhängens über „Gedankenaustausch“ mit Lehrkräften über deren Unterricht und die gegenseitigen Erwarungen bis hin zur Gestaltung der Abschlussklassen-T-Shirts bei den Zehnklässlern war alles Mögliche dabei.
Ich halte diesen Ansatz für pädagogisch und organisatorisch interessant, da hierbei die SchülerInnen in diesen Stunden ihr organisatorisches Geschick weiterentwickeln können, die Schule aktiv mitgestalten können sowie sinnvolle Konfliktbewältigung, Kritikfähigkeit und gute Rede/Zuhörfähigkeit trainieren. Organisatorisch bündeln sich die Aktivitäten in einer Stunde pro Woche und die anderen Stunden bleiben davon frei, sodass man in der Bilanz vielleicht sogar Unterichtszeit für solche Aufgaben spart. Zudem sind alle KollegInnen beteiligt und nicht nur die Klassleiter, der Einsatz verteilt nach Unterichtsdeputat gestaffelt auf alle Schultern und der Unterichtsausfall gleichmäßig auf alle Stunden im Stundenplan. Wenn die Schüler nach einiger Zeit mit ZFU vertraut sind, können sie vielleicht auch viele Aufgaben und Probleme selbst lösen, die sonst mit viel Aufwand und Hilfe durch einen Lehrer gelöst werden müssen.
Fällt die ZFU-Stunde auf die 6. Stunde, so wird eine ZFL(Zeit für Lehrer)-Stunde gehalten. Die Schüler haben unterrichtsfrei und die Lehrer die Möglichkeit je nach Bedarf diese Stunde zu nutzen. Für Fortbildung, Austausch, organisatorisches….