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Lass ihn dir also nicht entgehen, den großen YOU!TUBE!SONG!-Abend der Theatergruppe der Mittelstufe. Am Donnerstag, 13.2., Freitag, 14.2. gibt's jeweils um 19.30 Uhr im Festsaal Theater auf die Ohren. Um fünf Songs spinnen sich Szenen, die die Texte in unterschiedlicher Weise aufnehmen, beantworten, in Frage stellen, weiterspinnen, umdeuten, illustrieren und mit so mancher ungewohnten Sichtweise aufwarten.

Nach dieser Ankündigung bin ich ohne irgendeine Vorstellung davon, was mich erwarten könnte abends noch einmal nach Ottilien gefahren, obwohl das Wetter nicht wirklich zum verlassen der eignen vier Wände eingeladen hat. Wer heute nicht da war, dem kann ich nur dringend empfehlen, sich die Vorstellung morgen anzusehen. Die Leistungen der Darsteller sind absolut sehenswert, die Inszenierung kurzweilig und höchst unterhaltsam, obwohl die Themen der einzelnen ausgewählten Songs im zweiten Augenblick eher nachdenklich machen. Gerade in so einer anstrengenden Schulwoche genieße ich diese Auszeit, in der man wieder sieht, wie vielschichtig die Menschen sind, von denen man im Unterricht immer nur einen winzig kleinen Ausschnitt mitbekommt.

und heute wieder aus der Rubrik „ich mach mir die Welt…“ oder auch „wie man kann mit Zahlen auch scheinbar Behauptungen belegen, die beim Nachdenken und Nachrechnen vielleicht widerlegt werden könnten“:

Die Anzahl der privaten Schulen ist in den jüngsten Jahren zwar gewachsen, nämlich z.B. die allgemein bildenden von 542 im Jahr 2007 auf 591 im Jahr 2012. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die diese privaten allgemein bildenden Schulen besuchen, allerdings nicht. So haben 2012 insgesamt knapp 152.200 Schülerinnen und Schüler private allgemein bildende Schulen in Bayern besucht, fünf Jahre zuvor waren es noch knapp 153.400.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 282 vom 21.10.2013: Bayerns Kultusministerium erkennt keinen Boom zu privaten Schulen

Nachdem allein meine private Schule in kirchlicher Trägerschaft aber vor zwei Schuljahren um etwa 80 Schüler geschrumpft ist, ohne dass es an weniger Interesse der Eltern oder Schüler gelegen hätte:

Im Rahmen der vorläufigen amtlichen Schuldaten wurden für das Schuljahr 2011/12 rund 1 744 500 Schüler an Bayerns allgemeinbildenden und beruflichen Schulen gezählt.
Dabei kam es vor allem im Bereich der allgemeinbildenden Schulen zu einem starken Rückgang der Schülerzahlen. Dort lernen derzeit rund 1 313 900 Schüler und damit knapp 52 300 weniger als noch im letzten Schuljahr. (…) Den stärksten Rückgang bei den Schülerzahlen verbuchten die Gymnasien. Nach dem Auslaufen des G9 im letzten Schuljahr und damit verbunden dem doppelten Abiturjahrgang gibt es alleine an dieser Schulart rund 32 200 Schüler weniger als noch im Vorjahr (derzeit rund 356 900)

Quelle: Pressemitteilung 44/2012/46/B München, den 24. Februar 2012 Weniger Schüler an Bayerns Schulen im Schuljahr 2011/12 – Spätfolgen des doppelten Abiturjahrgangs 2011

Also ohne genaues Nachrechnen und ohne belastbare Zahlen für die gleichen Schuljahre zu vergleichen, wage ich mal zu behaupten, dass der prozentuale Anteil bei der Schülerzahl an privaten Schulen in den letzten fünf Jahren eher zugenommen hat.

Gerade haben wir mal wieder die jährliche Vergeleichstestrunde hinter uns, da werden die Ergebnisse des IQB Ländervergleich in Mathematik und den Naturwissenschaften 2012 für Neuntklässler veröffentlicht.

Darüber lese ich dann in allen möglichen Medien wie hier in der Süddeutschen Zeitung sowas:

Jutta Allmendinger, die sich in ihrer Forschung speziell mit Bildungsfragen und Frauen im Arbeitsleben beschäftigt, zieht weitere Schlussfolgerungen aus der IQB-Studie. Grundsätzlich sieht sie von den Ergebnissen die Überlegenheit eines zweigliedrigen Schulsystems über das dreigliedrige belegt.

(Artikel in der SZ)

Also habe ich das Interview im Deutschlandradio nachgelesen:

Allmendinger: Wenn Sie sich mal die Daten anschauen, und am WZB hat das insbesondere Marcel Helbig gemacht, dann kann man sehen, dass in Rheinland-Pfalz umgestellt worden ist von einem Dreigliedrigen auf ein Zweigliedriges, schon im Jahr 2009, 2010. Schleswig-Holstein hat es 2010 gemacht, Hamburg hat es 2009, 2010 gemacht, Niedersachsen hat es gemacht. Das sind aber genau die Bundesländer, wo wir zwischen der ersten und jetzt dieser Erhebung hohe Kompetenzzuwächse sehen. Das ist doch noch mal ein Beleg dafür, dass dieses System Trennung den Kindern nicht guttut und dass sie sehr viel voneinander lernen können und dieses Voneinander-Lernen insbesondere Kindern hilft, die aus sozial benachteiligten Elternhäusern kommen.

Also wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann haben wir jetzt bei einem Test 2012 (Schuljahr 2011/2012) wegen der Umstellung des Schulsystems auf ein zweigliedriges System starke Verbesserungen bei Schülern, die vor dem Schuljahr 2009/2010 – vermutlich in einem dreigliedrigen System – in der fünften Klasse waren.

Nachdem ich ja seit meinem Referendariat als Beamter auf Zeit immer nur als Angestellter an den Schulen gearbeitet habe, kann ich das ja jetzt sagen, ohne dass mir jemand unterstellen könnte, dass ich damit nur meine Pfünde sichere:
Das wichtigste Argument für die Verbeamtung der Lehrer aus Sicht der Schule sind die besonderen Treuepflichten zu denen auch der Verzicht auf die Streikmöglichkeit zählt. Aus Sicht der Lehrer ist vermutlich die bessere Brutto-Netto-Relation (mehr Netto vom Brutto auch ohne Guido W.) und die im Moment bessere Altersversorgung der Hauptantrieb. Sowas wie Kündigungsschutz halte ich im für weniger wichtig, weil betriebsbedingte Kündigungen sowieso kaum ein Thema sein dürften und die Hürden für andere Gründe auch bei Angestellten ziemlich hoch sind.

Jedenfalls passiert in Dänemark scheinbar derzeit genau das, was auch Deutschland drohen kann, wenn immer mehr Lehrer Angestellte sind und dann auch wieder mehr in die Gewerkschaft eintreten. Zuerst gab es Streiks von Seiten der Lehrer und jetzt Aussperrung als Druckmittel des Arbeitgebers. Der Streitpunkt sind neue Tarifverträge für die Lehrer an den öffentlichen Schulen. Leider berichten alle deutschen Zeitungen (Süddeutsche, Zeit, Spiegel) im Moment nur über die Aussperrung, aber nicht genau über die Änderungen im Tarifvertrag. Somit kann ich nicht nachvollziehen, ob die harten Auseinandersetzungen aus meiner Sicht angemessen wären. Dafür können die Leute, die Kommentare zu den entsprechenden Artikeln schreiben, in manchen Fällen ganz sicher und allgemeingültig beurteilen, dass Lehrer sowieso immer viel zu viel Geld für einen bequemen Halbtagsjob bekommen oder sowieso die ärmsten unter den verkannten Genies sind.

„Eine Gefährdungsbeurteilung ist vor Tätigkeitsaufnahme, baulichen Änderungen, Änderungen im Arbeitsablauf, bei Unfällen und Beinahe-Unfällen durchzuführen.“ (Broschüre der Unfallkasse Nord für Technik-Unterricht)
Diese Vorschrift ist mir im Prinzip ja nicht neu, weil wir immer schon dafür sorgen mussten, dass weder wir noch andere beim Arbeiten oder Experimentieren gefährdet werden. Gerade die Verwendung von Gefahrstoffen bei Versuchen in Chemie und die damit verbundenen Pflichten bei Gefährungsbeurteilung und Ersatzstoffprüfung könnten einen schon manchmal auf die Idee bringen, dass ein Video von diesem Versuch doch auch ganz ok wäre.
In Schleswig-Holstein scheint man nun diese bürokratischen Aufgaben von den Lehrkräften weg zu speziell dafür zuständigen Stelle. So könnte diesem Bericht nach demnächst dafür ein Regierungssekretär zuständig sein, der hier die Lehrkräfte entlastet. Wenn diese Pläne umgesetzt werden, hoffe ich, dass Bayern da nachzieht. Jede Verwaltungsaufgabe, die man als Lehrer nicht machen muss, schafft Zeit für die pädagogische Arbeit.

Kinder lernen immer noch am besten, wenn man sie in guter alter Manier frontal unterrichtet. Das haben Bildungsökonomen in einer groß angelegten Analyse herausgefunden

[aus Frontalunterricht macht Klug in der FAZ]

Wenn man allerdings den ganzen Artikel liest, dann merkt man doch die deutlichen Einschränkungen für diese These.
Leider kenne ich wirklich keine neutrale Studie zum Thema Unterichtsformen. Alle mir bekannten Studien unterlegen in der zugehörigen Veröffentlichung leider meist nur die Meinung des Autors. Einschränkungen oder andere Nebenergebnisse findet man eher zwischen den Zeilen. Deshalb und aus persönlicher Erfahrung halte ich mich vor allem an dies:

Gute Lehrprozesse allein, bringen nicht zwingend gute Lernprozesse hervor. Das ist eine Warnung vor dem Lehr-Lern-Kurzschluss: Was gelehrt wird, wird auch gelernt.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Wenn man unter den häufig geforderten Schlagworten „Schüleraktivität“ oder „kompetenzorientiert“ versteht, dass man als Lehrer die Schüler „einfach mal machen“ lässt, dann ist das sicher so, dass ein stark frontalorientierter Unterricht mehr bringt, weil die Schüler viel Lernzeit mit uneffektiver Suche nach dem Weg oder noch schlimmer bei schlecht vorbereiteten Aufgaben mit der Suche nach der Aufgabe/Frage verbrauchen. Das ist als Standard-Methode sicher nicht effektiv. Aber in der oben genannten Veröffentlichung von Leißen findet man auch:

Die Lehrerleistungen bestehen in den Steuerungen des Lernprozesses.
Eine professionelle Steuerung ist deutlich und klar, wo notwendig; zurückhaltend und sensibel, wo zwingend; eingreifend und unterstützend, wo es brennt; moderierend und beratend, wo Lernstörungen auftauchen.
[aus Josef Leißen „Das Lehr-Lern-Modell ist’s“]

Es geht also um den Willen und die Möglichkeiten, die Schüler beim Lernen zu fördern. Einen Großteil der Fähigkeiten und Methoden kann man lernen und trainieren. Den Willen bringt jeder gute Lehrer mit. Vermutlich gibt es auch nicht die optimale Methode für irgendetwas oder irgendjemanden. Ich hatte auch schon Parallelklassen, bei denen ich zwei verschiedenartige Konzepte umsetzen musste, weil es einfach nicht möglich war, beiden Klassen mit demselben Konzept gerecht zu werden.
In einem Blogbeitrag von 2009 geht ein Kollege sogar noch einen Schritt weiter, indem er den Aspekt der Verantwortung auch noch explizit einbringt:

Durch guten Unterricht / gutes Training sollen die Schüler / Spieler befähigt werden etwas selber zu tun. Das kann nur gelingen, wenn sie gezielt, ökonomisch und wiederholt etwas üben. Unterricht / Training ist nur dann “zielführend”, wenn der Lehrer / Trainer ganz klar die Zügel in der Hand hält, ein in sich schlüssiges Konzept hat, Rücksicht auf die verschiedenen Könnensstufen nimmt und Verantwortung für den Lernerfolg übernimmt.
[aus Das Verschwinden des Lehrers bei JochenEnglish]

Auch dieses Jahr war an Weihnachten wieder die Kirche überfüllt. Ich war mit meinen Kindern da und habe dort einige Leute getroffen, die wir auch sonst öfter in der Kirche sehen, aber zusätzlich wirklich viele Leute, die sonst nicht da sind.
Seitdem bin ich immer am Überlegen, was ich eigentlich davon halte, dass es anscheinenend so viele Teilzeit-Katholiken (Taufschein-Katholiken, Steuer-Katholiken…) bei mir in der Gemeinde gibt. Stört mich mehr, dass so viele ihren offiziellen Glauben nur an wenigen Tagen im Jahr öffentlich leben oder bin ich froh, dass sie sich zumindest nicht ganz von der Kirche abgewendet haben.
Einerseits ist es doch sehr komisch, wenn man an Weihnachten, Ostern und zur Erstkommunion kaum Platz in der Kirche findet, unser Pfarrer aber an den normalen Sonntagen in sehr begrenzter Zeit per Handschlag jeden Besucher begrüßen könnte. Aber immerhin besteht so die Chance, dass sich die Gelegenheitsbesucher wieder häufiger in der Messe blicken lassen oder den Wert ihres Glaubens wiederentdecken. Besonders viele können es aber nach dem ersten Eindruck dieses mal seit Weihnachten nicht gewesen sein.
Zudem tragen auch die überwiegend inaktiven Mitglieder der Pfarrgemeinde mit ihren Spenden und Steuern zumindest dazu bei, dass die Aufgaben in der Pfarrgemeinde noch finanzierbar sind oder dass katholische Bräuche noch die Mehrheit betreffen und weiterhin bestehen dürfen.
Andererseits stört es mich dann doch, wenn bei meinem Kirchenbesuch dieser davon getrübt wird, dass es Leute gibt, die soweit von ihrer Kirche entfremdet sind, dass sie sich währende der Messe über mehrere Bankreihen hinweg unterhalten. Immerhin habe ich keinen beim Telefonieren, Rauchen oder beim Essen beobachten müssen. Zum Glück waren diese Leute weit genug von mir entfernt, dass ich nichts zu ihnen sagen konnte. So blieb mir das Risiko von Antworten erspart, über die ich mich dann richtig ärgern könnte.

Nachdem seit Wochen die „E-Frage“ (Erzabt-Wahl) die Zukunft unseres Biologie/Chemie-Teams in Frage gestellt hatte, ist heute klar, dass wir zunächst weitermachen dürfen wie bisher.

Für Nicht-Ottilianer:
Im Kloster St. Ottilien musste ein neuer Erzabt gewählt werden, weil die bisherige Tradition, dass der Erzabt von St. Ottilen gleichzeitig der Abtpräses der Kongregation ist, zum Oktober geändert wurde und der  bisherige Erzabt Jeremias vom Generalkapitel zum Präses gewählt wurde.
Somit stand heute die Wahl zum Nachfolger als Erzabt an. Wie überall ist die Zahl von Kandidaten in einer Gemeinschaft für derartige Führungspositionen begrenzt und so war auch mein geschätzter Biologiekollege ein möglicher Kandidat.

Heute zur 8. Stunde dann feierliches Festgeläute an der Klosterkirche. Mein Kurs, der zum Teil im W-Seminar beim klösterlichen Kollegen sitzt, wollte -ebenso neugierig wie ich- gerne einen Unterichtsgang zur Kirche machen. Dort dann auf den ersten Blick Erleichterung: Der Kollege steht nicht mit dem Wahlleiter beim Altar, sondern ein anderer guter Bekannter.
Der ehemalige Internatspräfekt meiner Mitschüler Pater Wolfgang ist heute zum Erzabt Wolfgang gewählt worden. Nach der feierlichen Vorstellung in der Klosterkirche, sind wir dann wieder zurück in den Biosaal und haben noch etwas Ökologiestoff behandelt. Damit kenne ich auch den neuen Erzabt schon wieder von früher, darf aber weiterhin mit meinem sehr geschätzten Biokollegen zusammen arbeiten. Für mich ganz egoistisch ein guter Wahlausgang.

Beim Versuch, alles im Blog bestmöglich abzusichern, bin ich etwas zu erfolgreich gewesen. Leider war nicht einmal für mich das Anmelden möglich. Das ist zwar bestimmt so ziemlich die beste Absicherung gegen Eindringlinge, aber auch zum Bloggen eher hinderlich.

Nachdem im April meine Webpräsenz gehackt wurde und der Schadcode über verschiedenste Seiten verstreut versteckt war, habe ich die Seiten auf dem Server alle gelöscht und durch eine saubere Neuinstallation ersetzt. Bei den HTML-Seiten der Homepages ging das noch ganz schnell, aber für meine neu installierten WordPress-Blogs habe ich nur die Daten aus den Datenbanken zu den Postings und Kommentaren wieder eingespielt, nachdem ich jeden Eintrag einzeln direkt in der Datenbank vorher durchgesehen hatte. Das habe ich bis zu den Ferien nicht mehr geschafft, weil in der Schule und privat zu viel andere Aufgaben wichtiger waren.

Nachdem nun alle Datein sauber sein sollten, alle Passwörter neu und die Absicherung besser gemacht wurde, hoffe ich, dass ich die nächste Zeit nutzen kann, die Entwürfe aus dem Texteditor hier einzustellen und dann wieder aktuell zu posten.